Niederdruck-Vergießtechnologie 2017-06-07T13:27:56+00:00

Niederdruck-Vergießtechnologie

Grundsätzliches

Unter dem Begriff Niederdruck-Vergiessen versteht man ein Verfahren, bei dem ein thermoplastischer Werkstoff in geschmolzener, flüssiger aber viskosen Form in einem Werkzeug vergossen wird. Gegenüber dem bekannten Kunststoff-Spritzguss wird hierbei mit einem deutlich geringeren Druck und teilweise mit einer geringeren Schmelztemperatur gearbeitet. Durch den geringen Druck und Temperatur bietet sich dieses Verfahren gerade im Bereich der Elektronik an.

Elektronische Bauteile, Lötstellen etc. werden durch die Schmelze, bei der Wahl der richtigen Parameter, nicht beschädigt. Das Verfahren bietet sich hier vor allem an, bestückte Leiterplatten partiell oder komplett zu umgiessen. Der maximal verwendete Schmelz-Druck liegt bei 70 bis 80 bar, wobei in der Regel auch mit geringeren Drücken (ca. 20 bar) gearbeitet werden kann.

Je nach eingesetzter Maschine, kann der Einspritzzyklus ein- oder mehrstufig durchgeführt werden. Die Temperatur der thermoplastischen Schmelze liegt in der Regel bei ca. 180°C bis 220°C. Das Ausgangsmaterial (Vergusswerkstoff) liegt als Granulat vor. Dieses Granulat wird in einem Aufschmelzgerät aufgeschmolzen und bei Anforderung von der Steuerung über separat beheizbare Heizschläuche einem temperierten Heizkopf mittels Zahnradpumpe zugeführt. Der Heizkopf besitzt je nach Anwendungsfall eine oder mehrere Einspritzdüsen, die als verfahrbare Schnittstelle zum Werkzeug dienen.

Die Komponenten für die Aufbereitung, Förderung und Einspritzung sind normalerweise Bestandteil der Vergiessmaschine. Bei unseren Maschinen werden diese über den Profibus bequem angesteuert.

Für einen erfolgreichen Einsatz des Niederdruck-Vergiessens benötigt man also:

  • eine stabile Maschine, mit standardisierten Schnittstellen zur Werkzeugaufnahme

     

  • ein Vergiesswerkzeug, mit entsprechenden Kavitäten und Auswerfern